2026 fehlt ein Abi-Jahrgang: Firmen sollen jetzt handeln

© Stadt Aachen/Katharina Franke

2026 fehlt durch die Rückkehr von G8 zu G9 ein Abiturjahrgang - dann wird es keine Abiturienten aus allgemeinbildenden Schulen geben und das wird den Ausbildungsmarkt spürbar beeinflussen.

Darauf weist die Agentur für Arbeit hier bei uns hin.

Sie fordert zusammen mit der IHK Aachen und der Handwerkskammer Aachen die Arbeitgeber dazu auf, sich rechtzeitig auf diese Situation einzustellen. Sie sollten am besten schon dieses Jahr mehr Ausbildungsplätze anbieten. Denn 2026 werde sich der Wettbewerb um geeignete Bewerber verschärfen.

Arbeitgeber*innen, die jetzt handeln, haben die Chance, frühzeitig qualifiziertes Personal für ihr Unternehmen zu gewinnen und eine drohende Lücke zu vermeiden, heißt es in dem Aufruf der Agentur und der Kammern.

„Wer sich jetzt für Nachwuchskräfte entscheidet, sichert sich frühzeitig qualifizierte Fachkräfte und stärkt sein Unternehmen langfristig“, ksagt Ulrich Käser, der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Aachen-Düren. 

Um die Auswirkungen des fehlenden Abiturjahrgangs abzumildern, sollten Unternehmen bereits jetzt Maßnahmen ergreifen:

  • Schnelle Entscheidungen bei der Azubi-Auswahl treffen, um sich qualifizierte Bewerber zu sichern. 
  • Gegebenenfalls mehr Ausbildungsplätze für 2025 anbieten, um den Engpass in 2026 zu kompensieren. 
  • Neue Zielgruppen erschließen, z. B. Jugendliche mit mittlerem Schulabschluss oder Studienabbrecher*innen. 
  • Gezielt Praktika und frühzeitige Rekrutierung nutzen, um frühzeitig Talente zu gewinnen.

„Der Fachkräftemangel ist eine der größten Herausforderungen für unsere Wirtschaft. Besonders Betriebe, die schon jetzt Schwierigkeiten haben, Nachwuchs zu finden, sollten frühzeitig gegensteuern“, so Hendrik Pauge, Bereichsleiter und Geschäftsführer für den Bereich Bildung der Industrie- und Handelskammer Aachen.

Nicht nur kaufmännische und technische Berufe in der Industrie sind von der Entwicklung betroffen – auch das Handwerk spürt den Druck durch den demografischen Wandel und den steigenden Wettbewerb um Nachwuchskräfte.

„Das Handwerk braucht dringend junge, motivierte Menschen, die ihre Zukunft in einem der 130 Handwerksausbildungsberufe sehen. Die Betriebe sollten schon in diesem Jahr ihre Kapazitäten ausbauen, auch wenn das kurzfristig zusätzliche Arbeit bedeutet“, so Georg Stoffels, der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Aachen.

Die Agentur für Arbeit, die IHK Aachen und die HWK Aachen unterstützen Unternehmen aktiv bei der Nachwuchsgewinnung. Arbeitgeber*innen können Beratung zu folgenden Themen erhalten: 

  • Beratung zur Fachkräftesicherung und Ausbildungsförderung,
  • Vermittlung von Bewerber*innen für offene Ausbildungsstellen, 
  • Unterstützung für Auszubildende mit Schwierigkeiten in der Berufsschule.

Der Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit steht interessierten Unternehmen für individuelle Lösungen unter der kostenlosen Hotline 0800 4 555520 zur Verfügung.