Aachens Luft immer besser

© Antenne AC

Die Luftqualität in Aachen hat sich in den vergangenen Jahren in Sachen Feinstaub und Stickstoffdioxid deutlich verbessert.

Das geht aus aktuellen Werten hervor, die die Stadt jetzt im Umwelt- und Klimaausschuss vorgelegt hat.

Sowohl beim Feinstaub als auch bei Stickstoffdioxid werden die aktuellen EU-Grenzwerte auch an „Hotspots“ teils weit unterschritten; beim Feinstaub sogar die erst ab 2030 geltenden, deutlich strengeren Grenzwerte.

Aachen überwacht die Qualität der Luft seit langer Zeit intensiv wegen einer "topographisch/luftklimatisch herausfordernden Talkessellage", die ein natürliches „Wegblasen“ von schlechter Luft erschwert.


Feinstaub:

Die Messdaten für Feinstaub des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) werden in Aachen an zwei Messstationen erhoben: an der Wilhelmstraße (Verkehrs-Hotspot) und in Aachen-Burtscheid (städtische Hintergrundbelastung). An beiden Stationen wird der so genannte PM10-Wert (Particulate Matter, Durchmesser des Feinstaub kleiner als zehn Mikrometer) ermittelt. In Aachen-Burtscheid kommt auch der PM2.5-Wert (kleiner als 2,5 Mikrometer) hinzu, der vor allem für die durch Feinstäube verursachte Krankheitslast verantwortlich ist.

Schon seit einigen Jahren liegen die jährlichen Durchschnittswerte für PM10 sowohl im Verkehrs-Hotspot und dem stätischen Hintergrund unter dem derzeit geltenden Grenzwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter und darüber hinaus auch schon jetzt unter dem ab 2030 geltenden Grenzwert von 20 Mikrogramm pro Kubikmeter.

An der Messstation in Aachen-Burtscheid wird sowohl der PM10- als auch der PM2,5-Wert, also Feinststaub, ermittelt. Die PM2.5-Werte müssen nach derzeitigen Vorgaben unter 25 Mikrogramm pro Kubikmeter liegen. 2030 soll dann ein Grenzwert von zehn Mikrogramm pro Kubikmeter gelten. Auch dieser zukünftige Wert wird im Durchschnitt in Burtscheid bereits seit 2020 eingehalten.

Auch die Zahl der Tage, an denen der Tagesmittelgrenzwert für PM10 überschritten wurde, hat sich an beiden Messstationen stark reduziert. In den letzten acht Jahren lag die Zahl der Überschreitungstage nur noch im einstelligen Bereich, teilweise bei null Tagen.

Trotz der positiven Entwicklung will die Stadt weiter daran arbeiten, die Belastungen beim Fein- und Feinststaub noch mehr zu senken.


Stickstoffdioxid- (also NO2)-Belastungen:

Der maßgebliche Grenzwert beim Stickstoffdioxid liegt laut einer EU-Richtline derzeit bei 40 Mikrogramm pro Kubikmeter im Jahresmittel. Die Hauptquelle für die Stickstoffdioxid-Belastung in Ballungsräumen ist der Straßenverkehr. Er gilt dazu auch als Vorläufersubstanz für Fein- und Ultrafeinstäube. Gemessen wird in Aachen ebenfalls an der Wilhelmstraße und in Aachen-Burtscheid mit einem kontinuierlichen Verfahren, der automatischen "Chemilumineszenz-Messung". Außerdem wurde seit 2018 über die Stadt verteilt ein Netz von "Passivsammlern" etabliert und ausgeweitet. Von 2018 bis 2024 konnte an allen Messpunkten kontinuierlich deutlich weniger Stickstoffdioxid festgestellt werden. Die Einsparungen liegen zwischen 37 und 45 Prozent.


Insgesamt spreche somit alles für eine positive Wirkung der von Stadt und allen Beteiligten am Aachener Luftreinhalteplan eingeführten Maßnahmen, heißt es. So setze sich z.B. Euro 6 durch, der Radverkehr wird gestärkt, die E-Mobilitäts ausgeweitet, die ASEAG setzt Elektrobusse ein, Gebäude werden saniert, das Rad- und Fußverkehrsnetz wird ausgebaut, etc. Gerade auch die in den letzten Jahren verstärkten Aktivitäten zeigten jetzt eindeutige Erfolge. Allerdings gelten voraussichtlich ab 2030 auch für diesen Luftschadstoff geringere Grenzwerte. Deshalb müssten die Maßnahmen weitergeführt und intensiviert werden. Denn aufgrund der aktuellen Tendenz zu einer nur noch langsam absinkenden Stickoxidbelastung dürfte es künftig schwieriger werden, weitere Reduzierungen zu erreichen. Der Ausbau der Fernwärme, die beschleunigte Einführung der Elektromobilität und eine Weiterentwicklung des Gedankens der Umweltzone könnten hier weitere Impulse setzen, so die Stadt. All diese Bestrebungen zahlten zudem auch auf die Erreichung der Klimaneutralitätsziele bis 2030 ein.