App für Bewohner-Feedback zur Windkraft in Herzogenrath

© Anna Wawra

Die Stadt Herzogenrath will auf dem Weg zu mehr Windkraft die Meinung ihrer Bewohner dazu durch eine neue App erfahren.

"Windkraft für Herzogenrath" heißt denn auch die App, die ab sofort downloadbar ist.

Mit ihr kann man dank virtueller Realität die möglichen Standorte für Windkraftanlagen in vier Herzogenrather Gebieten und deren Umgebung erkunden. Diese „Windvorrangflächen“ befinden sich zwischen Hofstadt und Herbach, westlich der Halde Noppenberg, in Kohlscheid-Süd in Richtung Hasenwald und auf dem Betriebsgelände der Nivelsteiner Sandwerke.

3D-Animationen und eine Live-Integration der Windräder in das eigene Kamerabild sorgen dafür, dass sich die Anwohner schon jetzt ein Bild machen können, wie die jeweiligen Ortschaften mit den neuen Windenergieanlagen aussehen würden. Auch Geräusch- und Schattensimulationen sind integriert.

„Die App bietet zudem die Möglichkeit, an Umfragen teilzunehmen und direktes Feedback zum Windenergieausbau in Herzogenrath und den möglichen Standorten an die Stadtverwaltung zu geben. Diese Form der frühen Bürgerbeteiligung ist einzigartig in Deutschland“, sagt Franz-Josef Türck-Hövener, der Technische Beigeordnete der Stadt.

Das gesammelte Feedback aus der Bevölkerung soll letztlich Verwaltung und Politik dabei unterstützen, beim Windenergieausbau die am besten akzeptierte Lösung umzusetzen.

Neben der App ist nun auch die speziell gestaltete Website www.windkraft-herzogenrath.de an den Start gegangen. Sie fasst alle wichtigen Informationen rund um den Ausbau der Windenergie in der Stadt sowie das App-Projekt zusammen. Darüber hinaus bietet die Seite ein umfassendes FAQ rund um die Herzogenrather Energiewende und klärt über bestehende Mythen rund um die Windkraft auf.

Herzogenraths Bürgermeister Benjamin Fadavian: „Die neue App hat das Potenzial, den Bürgerdialog bei großen Bauvorhaben in ganz Deutschland zu revolutionieren. Mit ihr lassen sich Bürger frühzeitig informieren, adressieren und einbinden. Der effiziente Einsatz virtueller Realität und smarter Dialogformate schafft eine niederschwellige Alternative zu langatmigen Informationsveranstaltungen oder komplexen Aushängen von Bauplänen im Rathaus. Damit wird gerade im Bereich Windenergie eine häufig viel zu emotionale Debatte auch deutlich versachlicht. Wir hoffen hierdurch auf eine entsprechend hohe Akzeptanz der geplanten Windenergieprojekte in unserer Stadt.“

In der ersten Phase sollen die Bürgerinnen und Bürger zunächst bis Ende Juli an den in der App verfügbaren Umfragen teilnehmen, deren Ergebnisauswertung für den Spätsommer angedacht ist.

Ziel ist, die App in entsprechend adaptierter Form in weiteren Kommunen im Großraum des Rheinischen Reviers einzusetzen. In Herzogenrath soll sie zusammen mit der Website weiterhin genutzt werden, um die Bevölkerung über den Windkraftausbau auf dem Laufenden zu halten.

v.l.n.r.: Dr. Pascal Richter (RWTH Aachen), der Technische Beigeordnete Franz-Josef Türck-Hövener und Dr. Henning Petzka (RWTH Aachen) © Anna Wawra
v.l.n.r.: Dr. Pascal Richter (RWTH Aachen), der Technische Beigeordnete Franz-Josef Türck-Hövener und Dr. Henning Petzka (RWTH Aachen)
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