Bei Olympia und EM: Körperteile können entscheidend sein

Das 100-Meter-Finale bei Olympia gewinnt Noah Lyles dank seiner Brust. Ein Franzose scheitert beim Stabhochsprung an seinem besten Stück. Wenn Körperteile über Misserfolge oder Siege entscheiden.


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In diesem Sommer scheint vieles möglich zu sein. Zumindest für einige Sportler, egal ob im positiven oder negativen Sinne. Wir haben alleine bei dieser Fußball-Europameisterschaft und den Olympischen Spielen drei aktuelle Beispiele, bei denen gewisse Körperteile den Ausschlag geben können.

Der Fall Thomas Delaney

Wir erinnern uns: Das spannende Achtelfinale zwischen Deutschland und Dänemark in Dortmund. Bevor die DFB-Elf mit Treffern von Kai Havertz und Jamal Musiala die Partie mit 2:0 gewann, traf Thomas Delaney zum umjubelten Führungstreffer - der aber nur kurze Zeit später zurückgenommen wurde. Weil er mit seinem Zeh tatsächlich im Abseits stand. Der Däne konnte es nicht wahrhaben, seine Mannschaft auch nicht.

Der Fall Noah Lyles

Die Königsdisziplin in der Leichtathletik: die 100 Meter. Im Finale bei den Olympischen Spielen 2024 setzte sich am Ende Noah Lyles aus den USA vor Kishane Thompson (Jamaika) durch. Es war eine denkbare knappe Entscheidung, wie die Zuschauer erst beim zweiten oder dritten Hingucken erkennen konnten. Denn die Brust von Noah Lyles war leicht vorne, Thompson musste sich daher mit der Silbermedaille zufrieden geben, während Lyles mit breiter Brust durch das Stadion in Paris stolzierte.


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Der Fall Anthony Ammirati

Viele Sportlerinnen und Sportler bei den Olympischen Spielen in Paris sind dank kurioser, lustiger oder emotionaler Szenen, die in den sozialen Medien rauf und runter geteilt wurden, bekannt geworden. So auch Anthony Ammirati, obwohl er wahrscheinlich gerne darauf verzichtet hätte. Denn

in der Qualifikation im Stabhochsprung passierte ihm ein ungewöhnliches Missgeschick. Als er eigentlich schon über die Latte gesprungen war, riss sie doch. Er blieb tatsächlich mit seinem besten Stück hängen und flog damit aus dem Wettbewerb raus. Und alle Welt konnte es sehen, denn die Zeitlupen ließen keinen Zweifel aufkommen, warum Ammirati scheiterte. Bitter.

Der Fall Mario Gomez

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Besser machte es 2007 dagegen der deutsche Fußballer Mario Gomez, als er 2007 für den VfB Stuttgart, ausgerechnet gegen den FC Bayern München, mit seinem Penis ein Tor erzielte. "Der Ball ging tatsächlich voll auf die Zwölf. Das zeigt auch so ein wenig die Vielfalt, die ich als Stürmer gelebt habe. Ich versuche zu köpfen, hatte aber kein richtiges Timing. Das Adrenalin des Tores hat den Schmerz aber genommen", erzählte er mal "Sport1" über sein wahrscheinlich ungewöhnlichstes Tor seiner langen Fußballerkarriere.

Autor: Joachim Schultheis

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