Bußgelder im Ausland

Mit dem Auto in den Urlaub nach Italien oder auf Kreta mit Mietwagen von Ort zu Ort - gerade in Ferienzeiten sind wir im Ausland unterwegs. Was uns zum Beispiel beim zu schnellen Fahren erwarten kann, lest ihr hier. 

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Spanien

Das Reiseziel Nummer eins für viele Deutsche ist Spanien. Das Wetter ist warm, das Essen gut und die Strafen bei Verkehrsversstößen sind "muy caliente". Liegt man bei einem Geschwindigkeitsverstoß von 20 km/h noch ungefähr bei einem Bußgeld wie in Deutschland (ab 100 Euro) wird es danach richtig teuer. Ab 50 km/h zahlt man mindestens 600 Euro. Auch andere Verstöße ziehen empfindliche Strafen nach sich. Gurt nicht angelegt schlägt mit mindestens 200 Euro zu Buche genauso wie, wenn man mit dem Handy am Steuer erwischt wird. Auch bei Alkohol verstehen die Spanier keinen Spaß: Überschreitet man die Promillegrenze von 0,5 Promille werden mindestens 500 Euro fällig.

  • Geschwindigkeitsüberschreitung von 20 km/h: ab 100 Euro
  • Geschwindigkeitsüberschreitung von 50 km/h: ab 600 Euro
  • Promillegrenze überschritten (0,5 Promille): ab 500 Euro
  • Handy am Steuer: ab 200 Euro
  • Missachtung der Gurtpflicht: ab 200 Euro

Italien

Mit dem Auto nach Bella Italia - das kann teuer werden und das liegt nicht nur an den Spritkosten. Im Land von Pasta und Pizza wird auch bei Verkehrssündern richtig zugelangt. Wird man mit 20 km/h zu schnell erwischt drohen mindestens 175 Euro Bußgeld und das auch nur, wenn man tagsüber geblitzt wird, nachts zwischen 22 bis 7 Uhr drohen um ein Drittel höhere Bußgelder. Auch das Ignorieren einer roten Ampel wird nachts teurer und da werden tagsüber schon mindestens 170 Euro fällig. Gar nicht zimperlich sind die italienischen Behörden mit Rasern und Alkoholsündern. Ist man über 50 km/h zu schnell unterwegs oder man reißt die Promillegrenze von 0,5 Prozent starten die Bußgelder bei 545 Euro. Auch mit dem Handy am Steuer unterwegs sein wird deutlich teurer als in Deutschland. Da werden mindestens 165 Euro fällig. 

  • Geschwindigkeitsüberschreitung von 20 km/h: ab 175 Euro*
  • Geschwindigkeitsüberschreitung von 50 km/h: ab 545 Euro
  • Promillegrenze überschritten (0,5 Promille): ab 545 Euro
  • Rotlichtverstoß: ab 170 Euro*
  • Parkverstoß: ab 45 Euro
  • Handy am Steuer: ab 165 Euro
  •  Missachtung der Gurtpflicht: ab 85 Euro

* zwischen 22 und 7 Uhr drohen um ein Drittel höhere Bußgelder

Dänemark

Die Dänen gelten als nicht besonders aufdringlich, nur wenn man gegen die Regeln im Straßenverkehr verstößt, rücken sie eurem Konto auf die Pelle. Gerade, wenn man mit mehr als 0,5 Promille Alkohol im Blut erwischt wird, verstehen sie keinen Spaß. Da kann bis zu einem Nettomonatsverdienst fällig werden. Aber auch sonst liegen die Bußgelder deutlich über dem, was in Deutschland erhoben wird. Beispiel Überholverbot: Das kostet in Deutschland 70 Euro und einen Punkt, in Dänemark werden 270 Euro fällig. Aber auch andere Verstöße werden teils heftig geahndet. Bei 50 km/h zu schnell werden mindestens 500 Euro fällig und selbst die Missachtung der Gurtpflicht kostet 200 Euro.

  • Geschwindigkeitsüberschreitung von 20 km/h: ab 135 Euro
  • Geschwindigkeitsüberschreitung von 50 km/h: ab 500 Euro
  • Promillegrenze überschritten (0,5 Promille): bis zu einem Nettomonatsverdienst
  • Rotlichtverstoß: 270 Euro
  • Überholverstoß: 270 Euro
  • Parkverstoß: ab 70 Euro
  • Handy am Steuer: 200 Euro
  • Missachtung der Gurtpflicht: 200 Euro

Schweden

Sollte ihr in Schweden von einer "Hastighetskamera" (schwedisch für Blitzer) erwischt werden, wird es unangenehm. Da starten Bußgelder bei Überschreitungen von 20 km/h bei 230 Euro. Auch ansonsten sind die Strafen, wie bei vielen Ländern in Europa, deutlich höher als bei uns in Deutschland. Auch bei Alkohol am Steuer wird es unangenehm. Da wird mehr als ein Nettomonatsgehalt kassiert. Auch, wenn man über eine rote Ampel fährt, wird es unangenehm für die Urlaubskasse. Da starten die Bußgelder bei 240 Euro.

  • Geschwindigkeitsüberschreitung von 20 km/h: ab 230 Euro
  • Geschwindigkeitsüberschreitung von 50 km/h: ab 395 Euro
  • Promillegrenze überschritten (0,2 Promille): ab 40 Tagessätzen
  • Rotlichtverstoß: ab 240 Euro
  • Parkverstoß: Von Kommune zu Kommune unterschiedlich
  • Handy am Steuer: 160 Euro
  • Missachtung der Gurtpflicht: 145 Euro
© picture alliance/dpa | Jens Büttner
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Norwegen

Wenn man Schweden schon teuer findet - Norwegen setzt noch einen drauf. Da werden schon kleine Verstöße bis einschließlich 5 km/h zu schnell Fahren richtig teuer mit circa 110 Euro. Ist man schneller, wird es auch schnell sehr viel mehr. Außerdem sollte man eine Besonderheit in Norwegen beachten: Tageslicht ist vorgeschrieben. Mit ausgeschalteten Lampen droht ein Bußgeld von mindestens 250 Euro. Nach Alkoholgenuss sollte man vielleicht doch jemand anderes ans Steuer lassen. Die Promillegrenze ist mit 0,2 sehr niedrig, liegt man darüber werden mindestens 520 Euro fällig.

  • Geschwindigkeitsüberschreitung von 20 km/h: ab 490 Euro
  • Geschwindigkeitsüberschreitung von 50 km/h: ab 1.000 Euro
  • Promillegrenze überschritten (0,2 Promille): ab 520 Euro
  • Rotlichtverstoß: 710 Euro
  • Parkverstoß: ab ca. 100 Euro
  • Handy am Steuer: ab 180 Euro
  • Missachtung der Gurtpflicht: ca. 155 Euro
  • Ohne Taglicht gefahren: ab 250 Euro

Türkei

In der Türkei sind die Strafen bei Verkehrsverstößen vergleichsweise milde. Bei Geschwindigkeitsverstößen unter 50 km/h zu schnell kommt man mit unter 100 Euro Bußgeld davon. Auch ansonsten muss man sich schon anstrengen, um eine dreistellige Strafe zu kassieren. Trotzdem sollte man sich natürlich auch in der Türkei an geltendes Recht halten, wie etwa die Geschwindigkeitsbegrenzung von 50 km/h innerorts.

Info: In der Regel benötigt man in der Türkei keinen internationalen Führerschein. Unser Führerschein aus Deutschland reicht aus.

  • Geschwindigkeitsüberschreitung von 20 km/h: ab 50 Euro
  • Geschwindigkeitsüberschreitung von 50 km/h: ab 100 Euro
  • Promillegrenze überschritten (0,5 Promille): ab 215 Euro
  • Rotlichtverstoß: 15 Euro
  • Parkverstoß: ab 25 Euro
  • Handy am Steuer: 25 Euro
  • Missachtung der Gurtpflicht: 25 Euro

Griechenland

Offenbar sind griechischen Behörden besonders empfindlich, wenn es um die Gurtpflicht und das Rotlicht geht. Bei beiden Verstößen wird richtig zugelangt. Fährt man über eine rote Ampel werden 700 Euro fällig. Schnallt man sich nicht an, zahlt man mehr als das zehnfache wie in Deutschland. Hier werden 30 Euro fällig, in Griechenland 350 Euro. Falschparken kostet in der Regel 80 Euro. Allerdings könnte es passieren, dass sie ihr Auto ohne Nummernschilder vorfinden. Dann handelt es sich wahrscheinlich um einen schwerwiegenden Parkverstoß und es kostet das dreifache. Allerdings gibt es auch einen Rabatt. Zahlt man das Ticket sofort spart man 50 Prozent.

  • Geschwindigkeitsüberschreitung von 20 km/h: ab 100 Euro
  • Geschwindigkeitsüberschreitung von 50 km/h: ab 350 Euro
  • Promillegrenze überschritten (0,5 Promille im Blut, 0.25 Atemalkohol): ab 80 Euro
  • Rotlichtverstoß: 700 Euro
  • Parkverstoß: 80 Euro
  • Handy am Steuer: 100 Euro
  • Missachtung der Gurtpflicht: 350 Euro

Frankreich

In Frankreich kann man Minuspunkte für schlechtes Fahren sammeln. Jeder Fahrer startet mit 12 Punkten (Fahranfänger mit 6 Punkten). So werden etwa einem Fahrer oder einer Fahrerin bei der Missachtung eines Stop-Schildes 4 Punkte abgezogen. Erreicht man null Punkte, darf man keine führerscheinpflichtigen Fahrzeuge mehr führen. Ansonsten kann man sich merken: Mit 135 Euro Bußgeld kann man bei fast allem rechnen. 

  • Geschwindigkeitsüberschreitung von 20 km/h (innerorts): 135 Euro
  • Geschwindigkeitsüberschreitung von 20 km/h (außerorts): 68 Euro
  • Geschwindigkeitsüberschreitung von 50 km/h: ab 1500 Euro
  • Promillegrenze überschritten (0,5 – 0,8 Promille im Blut): 135 Euro
  • Rotlichtverstoß: 135 Euro
  • Parkverstoß: 35 bis 135 Euro
  • Handy am Steuer: 135 Euro
  • Missachtung der Gurtpflicht: 135 Euro
© picture alliance/dpa | Sebastian Willnow
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Österreich

Österreich ist nicht nur ein beliebtes Reiseland für Viele, auch als Durchfahrtsland, um nach Italien zu kommen ist es bekannt. Dabei schlägt die Alpenrepublik vergleichsweise gering bei Verkehrsverstößen zu. Allerdings sollte man nicht Rasen, wenn einem sein Auto wichtig ist. Bei 80 km/h innerorts oder 90 km/h zu schnell außerorts droht die Beschlagnahme des Autos und die Zwangsversteigerung. Das hat das Land zum 1. März 2024 eingeführt. Ist man bereits für ein Straßenverkehrsdelikt vorbestraft, sinkt die Grenze auf 60 km/h innerorts bzw. 70 km/h außerorts.

  • Geschwindigkeitsüberschreitung: von 30 bis 7500 Euro
  • Promillegrenze überschritten (0,5 Promille): ab 300 Euro
  • Rotlichtverstoß: ab 70 Euro
  • Parkverstoß: ab 20 Euro
  • Handy am Steuer: ab 100 Euro
  • Missachtung der Gurtpflicht: ab 70 Euro

Niederlande

Es ist schon komisch, wenn man deutsche Autobahnen und Geschwindigkeiten gewohnt ist, in den Niederlanden zu fahren. Da ist inzwischen tagsüber auf den Autobahnen eine Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h vorgeschrieben (nachts zwischen 19 und 6 Uhr sind es 120 bzw. 130 km/h) und die meisten halten sich auch daran. Schnell steigen die Bußgelder für Geschwindigkeitsübertretungen dann an. Bis 5 km/h zu schnell sind es innerorts schon 39 Euro, ab 30 km/h 383 Euro. Auch das Parken auf einem Behindertenparkplatz wird teuer: 310 Euro werden da fällig. 

  • Geschwindigkeitsüberschreitung von 20 km/h: ab 216 Euro 
  • Geschwindigkeitsüberschreitung von 50 km/h: einkommensabhängige Geldstrafe
  • Promillegrenze überschritten (0,5 Promille): ab 300 Euro
  • Rotlichtverstoß: 300 Euro
  • Parkverstoß: 120 Euro
  • Handy am Steuer: 420 Euro
  • Missachtung der Gurtpflicht: 180 Euro

Schweiz

Konnte man früher den Strafzettel aus der Schweiz noch ignorieren, sind die Zeiten vorbei. Seit dem 1. Mai 2024 können Schweizer Behörden Bußgelder auch in Deutschland eintreiben lassen. Das gilt aber auch umgekehrt für deutsche Behörden. Ansonsten fallen die Strafen bei Geschwindigkeitsbegrenzungen schnell sehr hoch aus. Schon ab 16 km/h zu schnell innerorts gibt es eine Anzeige und das zieht nicht nur ein Bußgeld von mindesten 400 CHF (umgerechnet etwa 400 Euro) nach sich, sondern auch noch Verfahrenskosten und Gebühren.

  • Geschwindigkeitsüberschreitung von 20 km/h: ab 180 CHF
  • Geschwindigkeitsüberschreitung von 50 km/h: Es gibt eine Anzeige. Man muss mit mindestens 400 CHF rechnen plus Verfahrenskosten und Gebühren
  • Promillegrenze überschritten (0,5 Promille): ab 600 CHF
  • Rotlichtverstoß: 250 CHF
  • Parkverstoß: 40 bis 100 CHF
  • Handy am Steuer: 100 CHF
  • Missachtung der Gurtpflicht: 60 CHF