Ehrenamtliche Vormundschaften: Neue Koordinierungsstelle

© Detlef Funken/StädteRegion Aachen

Die Jugendämter in der StädteRegion Aachen haben die neue gemeinsame Koordinierungsstelle für „Ehrenamtliche Vormundschaften“ gegründet.

Ehrenamtliche Vormunde übernehmen die geschäftliche Vertretung von Kindern und Jugendlichen unter 18, wenn die Eltern das nicht können oder wollen.

Die neue Koordinierungsstelle soll interessierte Menschen mit einer Schulung auf diese Aufgabe vorbereiten. Die drei Mitarbeiterinnen stehen Betroffenen während des gesamten Vermittlungsprozesses und auch nach der gerichtlichen Bestallung zur Seite.


(Foto: (v.l.n.r. – vordere Reihe) Jessica Fischer, Manuela Lenssen und Monique Hendriks bilden die neue Koordinierungsstelle für „Ehrenamtliche Vormundschaften“. Sabine Schäfer (Stadt Alsdorf), Sandra Schneiderwind (Stadt Herzogenrath), Michael Raida (Stadt Eschweiler), Christine Stadler (Stadt Stolberg), Sebastian Heyn, Ilka Friedrich, Doris Willer-Giese (StädteRegion Aachen) freuen sich über die Beschlüsse aller politischer Gremien in den Altkreiskommunen, eine Koordinierungsstelle einrichten zu dürfen. Es fehlt Hans Brings (Stadt Würselen).)

Hintergrundinfos der StädteRegion dazu:

Ein Familiengericht ordnet die Vormundschaft an und wählt für das Kind den in seiner konkreten Lebenssituation am besten geeigneten Vormund aus. Seit der Reform des Vormundschaftsrechts im Januar 2023 gilt bei gleicher Eignung der Vorrang des ehrenamtlichen Vormunds. Es können aber auch Berufsvormünder, Mitarbeitende eines Vormundschaftsvereins oder das Jugendamt zum Vormund bestellt werden.

„Übernehmen Sie eine ehrenamtliche Vormundschaft und begleiten Sie Kinder und Jugendliche aus den Städten Alsdorf, Baesweiler, Eschweiler, Herzogenrath, Monschau, Stolberg, Würselen sowie den Gemeinden Roetgen und Simmerath auf dem Weg in ein selbst bestimmtes Leben“, motiviert der Leiter des Amtes für Kinder, Jugend und Familie, Sebastian Heyn. „Als vormundschaftsführende Person übernehmen Sie die rechtliche Vertretung eines Kindes. Sie beraten und begleiten den jungen Menschen und treffen als sorgeberechtigte Person Entscheidungen, zum Beispiel in Angelegenheiten von Unterbringung, ärztlicher Versorgung, Schule, beruflicher Integration und Finanzen.“

Interessierte sollten bereit sein, sich langfristig, kontinuierlich und verantwortungsvoll zu engagieren. Sie sollten zudem in der Lage sein, sich offen mit anderen Menschen, Lebensweisen und Kulturen auseinanderzusetzen, aber auch mit Enttäuschungen umgehen zu können und Entscheidungen anderer zu respektieren. Auch die Beziehungsarbeit spielt eine entscheidende Rolle. Anders als bei Amts- oder Vereinsvormundschaften zielt das Ehrenamt darauf ab, eine persönliche Bindung zu den Kindern und Jugendlichen aufzubauen und aktiv Teil ihres Lebens zu werden.

Ehrenamtlich vormundschaftsführende Person kooperieren mit verschiedenen Partnern, wie Erziehungsberechtigten, Jugendhilfeeinrichtungen, Schulen, Ärzten, dem Jugendamt und anderen Ämtern.

Die Aufnahme eines Kindes im eigenen Haushalt, eine gesonderte Ausbildung oder Qualifikation und rechtliche Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Interessierte können sich wenden an: ehrenamtliche.vormundschaften@staedteregion-aachen.de