Haarbachtalbrücke: Einschub der Brückenteile
Veröffentlicht: Montag, 09.12.2024 07:34
(Update)
Am Mittwoch und am Dienstag kommender Woche (11. und 17.12.2024) werden jetzt im Aachener Haarbachtal die Elemente der neuen Brücke über die A544 ineinander geschoben.
Das hat die Autobahn GmbH am Mittwoch mitgeteilt.
Die Brückenteile sind jeweils 157 Meter lang und rund 1.400 Tonnen schwer.
Am Montag, 9.12.24, liefen noch Vorbereitungsarbeiten, der eigentliche Einschub hat am Mittwoch um 11:30 Uhr begonnen.
Es gebe nur leichte Verzögerungen, so die Autobahn GmbH, grundsätzlich sei man gut im Zeitplan.
Alle Infos zum Neubau der Brücke findet Ihr HIER.
Der Einschub erfolgt mit einem technisch außergewöhnlichen Verfahren, teilt die Autobahn GmbH mit. Denn die einzelnen Brückenteile werden nicht wie üblich direkt in die finale Position gebracht, sondern zunächst auf hydraulischen Stapeleinheiten abgelegt.
Die Brückenelemente erreichen durch fahrbare Transportplattformen und mittels Zugkraft von Hydraulik-Aggregaten ihren Bestimmungsort. Dabei kommen ferngesteuerte Self-Propelled-Modular Transporter (SPMT) eines niederländischen Spezialunternehmens zum Einsatz, die jedes Element mithilfe eines 30 Meter langen stählernen Vorbaus und ergänzt durch die Zugkraft von Hydraulik-Aggregaten bis über die spätere Endposition bewegen.
Die erforderliche Absenkung der Brückenelemente um die verbleibenden rund fünf Höhenmeter Abstand zu den beiden Widerlagern und den Stützen erfolgt anschließend über eine spezielle hydraulische Stapeleinheit.
Durch dieses innovative Verfahren kann ein vorheriges zeitaufwendiges Abbaggern des Autobahndammes um diese fünf Höhenmeter auf einer Strecke von rund 350 Metern vermieden werden. Zwar wäre dadurch ein Einschub unmittelbar in die finale Position möglich gewesen, aber allein durch das jetzt gewählte Verfahren verkürzt sich die Bauzeit gleich um mehrere Wochen.
Der jeweils auf einen kompletten Tag angesetzte Einschub wird von der Autobahn GmbH mit Zeitrafferaufnahmen sowie Drohnenüberflügen begleitet. Die Öffentlichkeit kann den baulichen Fortschritt über die Projektseite Haarbachtalbrücke auf autobahn.de verfolgen.
Die Wiederinbetriebnahme der Brücke ist für September 2025 geplant.
Stimmen:
- Susanne Henckel, Staatssekretärin im Bundesministerium für Digitales und Verkehr: „Mit dem Einsatz des innovativen Spezialverfahrens beim Neubau der Haarbachtalbrücke reduzieren wir die Bauzeit deutlich. Für die Menschen vor Ort und die Verkehrsteilnehmenden, die seit der Vollsperrung des Bestandsbauwerks Belastungen und Umwege in Kauf nehmen mussten, rückt eine Verkehrsfreigabe dank des guten Baufortschritts zügig näher. Das ist ein großer Gewinn für die Städteregion Aachen und darüber hinaus."
- Thomas Ganz, Niederlassungsdirektor der Autobahn GmbH Rheinland: „Der schnell voranschreitende Neubau der Haarbachtalbrücke und des Nachbarbauwerks ‚Auf der Hüls' setzen Maßstäbe für künftige Vorhaben. Mit der Funktionalausschreibung haben wir dem Auftragnehmer die nötigen Freiheiten für schnelles, effizientes und innovatives Bauen ermöglicht."