IG BAU: Gebäudereiniger sollen raus aus Niedriglohn

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Sauberer Lohn für saubere Arbeit - das fordert die Gewerkschaft IG BAU Aachen bei den laufenden Tarifverhandlungen für die Gebäudereinigung.

Wer hier in der Städteregion Büros, Schulen, Arztpraxen oder Altenheime sauber hält, dessen Stundenlohn soll um 3 Euro steigen.

Der Mindestlohn der Reinigungsbranche würde dann auf 16,50 Euro pro Stunde nach oben gehen. Laut der Gewerkschaft käme eine Gebäudereinigerin in Vollzeit somit am Monatsende auf knapp 2.790 Euro brutto.

Allerdings haben die meisten Arbeitnehmer nur einen Teilzeitjob und sind oft frühmorgens und spätabends im Einsatz.

Die Arbeit in der Reinigungsbranche sei „ein Knochenjob“. Und der gehe an die Substanz: „Der Job ist körperlich anstrengend. Und er fordert vielen vieles ab: Es macht nicht immer Spaß, Schultoiletten sauber zu machen“, sagt Uwe Brell, der Vorsitzende der IG BAU hier bei uns. Hinzu komme ein enormer Zeitdruck. Und oft seien Reinigungskräfte auch mit belastenden Situationen konfrontiert – beim Saubermachen von Kranken- oder Pflegezimmern zum Beispiel.

„Es wird daher höchste Zeit, in der Gebäudereinigung anständige Löhne zu zahlen. Die Zeiten, in denen sich eine Gebäudereinigerin brav ans Ende der Lohnkette stellt, sind vorbei“, so Brell weiter. Immerhin hätten die meisten der rund 2.690 Beschäftigten der Gebäudereinigung in der Städteregion Aachen – darunter viele Mini-Jobber – „keinen einzigen Cent an Inflationsausgleichsprämie“ bekommen. Schon deshalb sei jetzt ein „ordentlicher Nachholbedarf beim Lohn“ für die Reinigungskräfte notwendig. Für einen gelernten Glas- und Fassadenreiniger bedeute das, dass er künftig ebenfalls 3 Euro mehr und damit 19,70 Euro pro Stunde verdienen müsse.

Auch der Nachwuchs im Gebäudereiniger-Handwerk soll profitieren: Für Azubis im ersten Ausbildungsjahr fordert die IG BAU ein Plus von 150 Euro pro Monat. Die Vergütung würde dann schon zum Ausbildungsstart bei 1.050 Euro liegen. Im dritten Ausbildungsjahr sollen Azubis mit 1.500 Euro pro Monat nach Hause gehen. Das wären 300 Euro mehr als heute.

Die Verhandlungen der IG BAU mit dem Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks gehen in der kommenden Woche (am Mittwoch, 11. September) in die zweite Runde.