IHK unterstützt Firmen, die vom Hochwasser betroffen sind

© IHK Aachen/Jörg Hempel

Im hiesigen IHK-Bezirk zwischen Aachen, Düren, Euskirchen und Heinsberg sind rund 2.500 Betriebe durch das Hochwasser geschädigt.

60 Prozent davon sind Kleingewerbetreibende. Besonders betroffen ist der innerstädtische Einzelhandel, das sind rund 500 Händler.

„Viele Unternehmen, vor allem kleinere, sind nach der Corona-Pandemie jetzt das zweite Mal in größte Not geraten – völlig unverschuldet und innerhalb kürzester Zeit. Sie stehen nun vor enormen Herausforderungen, einigen droht sogar das Aus“, sagt IHK Aachen-Geschäftsführer Hendrik Pauge.

Zu den betroffenen Unternehmen zählen auch viele Ausbildungsbetriebe, die ihrer Verpflichtung aufgrund der Notlage nicht wie gewohnt nachkommen können. „Die Ausbildung muss möglichst schnell wieder aufgenommen werden – denn viele Azubis haben bereits durch die Corona-Pandemie Fehlzeiten. Die gilt es jetzt zu vermeiden“, erklärt Heike Borchers, Geschäftsführerin der IHK-Abteilung Aus- und Weiterbildung. Damit Auszubildenden aus betroffenen Unternehmen eine schnelle Wiederaufnahme ihrer Tätigkeit ermöglicht werden kann, hilft die IHK bei der temporären oder dauerhaften Vermittlung an andere Firmen. In mehreren Fällen haben sich bereits Betriebe bereiterklärt, vorübergehend Auszubildende aufzunehmen und deren Ausbildung fortzusetzen, bis eine Rückkehr möglich ist. Unternehmer, die Auszubildende aufnehmen können oder die eine temporäre Alternative für ihren beruflichen Nachwuchs suchen, können sich bei der Kammer melden.

Um Not leidende Kleinunternehmer aus ihrem Bezirk zu unterstützen, hat die IHK zudem ein Spendenkonto eingerichtet und mit dem gespendeten Geld bereits die ersten Betroffenen in Form von Mikrozuschüssen unterstützt. Auf diesem Weg wurde in kurzer Zeit ein fünfstelliger Betrag gesammelt. In Absprache mit Vertretern des Präsidiums und Hauptausschusses, in dem ehrenamtlich engagierte Unternehmerinnen und Unternehmer aus der Region aktiv sind, hat die IHK Aachen den ersten neun Kleinunternehmern jeweils 2.500 Euro überwiesen. „Wir bedanken uns jetzt schon bei allen Spendern. Durch ihre Solidarität können wir denjenigen helfen, deren Situation derzeit besonders aussichtslos scheint“, so Pauge. Um zusätzliche Mikrozuschüsse gewähren zu können, ruft er zu weiteren Spenden auf. Sie können auf das Spendenkonto der IHK Aachen (IBAN: DE12 3905 0000 1073 7974 49, Verwendungszweck: Hochwasserhilfe) überwiesen werden.

Für eine finanzielle Überbrückung der Notsituation haben Unternehmen die Möglichkeit, die Soforthilfe der nordrhein-westfälischen Landesregierung in Anspruch zu nehmen und eine Auszahlung von bis zu 5.000 Euro zu erhalten. Darüber hinaus können Darlehen zur Liquiditätssicherung bei der NRW.Bank über das Hausbankverfahren beantragt werden. Fragen zu den finanziellen Hilfen, zu rechtlichen Ansprüchen oder sonstigen Aspekten rund um die Hochwasserschäden beantwortet die IHK Aachen unter der Hotline 0241 44600. Wer einen Beratungstermin mit einem IHK-Experten vor Ort im eigenen Unternehmen vereinbaren möchte, kann sich bei Philipp Piecha (Telefon: 0241 4460-270, E-Mail: philipp.piecha@aachen.ihk.de) melden. Desweiteren koordiniert die IHK unter dem Motto „Unternehmen helfen“ Angebote regionaler Betriebe, die beispielsweise mit Sach- oder Geldspenden unterstützen oder Gewerberäume, Geräte oder Personal kurzfristig zur Verfügung stellen.

Auf dieser IHK-Grafik wird das Ausmaß deutlich: Die braunen Areale kennzeichnen die Bereiche, die vom Hochwasser besonders betroffen waren – hier in der Stolberger Innenstadt.© IHK Aachen
Auf dieser IHK-Grafik wird das Ausmaß deutlich: Die braunen Areale kennzeichnen die Bereiche, die vom Hochwasser besonders betroffen waren – hier in der Stolberger Innenstadt.
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