Jülicher Brennelemente-Kugeln: Anti-Atom-Initiativen empört
Veröffentlicht: Donnerstag, 13.03.2025 14:47

Die deutschen Anti-Atomkraft-Initiativen, zu denen auch "Stop Westcastor" aus Jülich gehört, sind empört, dass sich die NRW-Landesregierung weigert, öffentlich über die geplanten 152 Castor-Transporte mit rund 300 000 hochradioaktiven Brennelementekugeln vom Forschungszentrum Jülich ins Atommüll-Lager Ahaus zu diskutieren.
Das Thema steht am nächsten Mittwoch wieder nur in nicht-öffentlicher Sitzung auf der Tagesordnung des Wirtschaftsausschusses im Landtag.
Außerdem warten die Initiativen seit Wochen auf Antworten zu ihren Schreiben an Ministerpräsident Wüst, Wirtschaftsministerin Neubaur, Umweltminister Krischer und Innenminister Reul. In den Briefen sind nochmal die Sicherheitsprobleme der Castor-Transporte thematisiert worden.
Am 21. März soll die NRW-Landesregierung dem zuständigen Bundesamt BASE eine Stellungnahme zum seit Januar vorliegenden Entwurf einer Transportgenehmigung einreichen.
Die Initiativen werden am Samstag bei einem „Samstagsspaziergang“ in der Ahauser Innenstadt und am Dienstag bei einer Mahnwache vorm Düsseldorfer Wirtschaftsministerium nochmal protestieren.
„Die NRW-Landesregierung taucht zum Thema Castor einfach ab. Dabei wollte sie eigentlich eine Weiterlagerung in Jülich ermöglichen, die wir angesichts der massiven Sicherheitsprobleme der anvisierten Atommüll-Transporte auch weiterhin fordern. Das Forschungszentrum Jülich hat den hochradioaktiven Atommüll produziert, also muss er auch in Jülich weiter gelagert werden. Dazu braucht es jetzt eine befristete Duldung für das existierende Zwischenlager, eine Rücknahme der Räumungsanordnung sowie zeitgleich den Bau eines neuen, zeitgemäßen Zwischenlagers, bis gegen Ende des Jahrhunderts hoffentlich ein bundesweites Endlager gefunden ist“, erklärt Marita Boslar vom Aktionsbündnis „Stop Westcastor“ aus Jülich.