Kampf um die 400 Jahre alte Rohrener Ulme

© Iris Heinrichs/StädteRegion Aachen

Um den Bestand sehr alter Bäume wird hier bei uns gekämpft.

Über die mehr als 200 Jahre alte Pleyer Pappel in Würselen haben wir schon öfter berichtet, aber auch eine über 400 Jahre alte Bergulme in Monschau-Rohren (Foto oben) kann voraussichtlich durch Pflegemaßnahmen gerettet werden.

Der Baum in der Eifel hat einen Stammumfang von mehr als vier Metern. Trockenheit und Pilzbefall haben der Bergulme in den letzten Jahren zugesetzt.

Belebungsmaßnahmen der Unteren Naturschutzbehörde haben aber jetzt dazu geführt, dass der Baum frische Triebe aufweist. Man hofft, dass das restliche Leben in der Ulme reicht, um eine kleinere Sekundärkrone zu bilden. Damit könnte der Baum vielleicht in ein paar Jahren wieder ein schönerer Anblick sein.

Vorher muss er jetzt aber nochmal in großem Maß zurückgeschnitten werden, teilt die StädteRegion Aachen mit. Denn das abgestorbene Holz könnte bei Wind brechen und im schlimmsten Fall Menschen in Rohren verletzen. Der Rückschnitt wird nach den Sommerferien unter Federführung des Baumgutachters Alexander Lehnen geschehen. Dabei will er alle Teile der Ulme, die noch Leben in sich haben, erhalten. Ein Fällen kommt nicht in Betracht, solange immer noch Leben in ihr steckt.

Außerdem ist die Rohrener Ulme ein Beispiel dafür, wie wichtig ein solches Naturdenkmal für die Menschen vor Ort sein kann. Seit Jahren pflegt eine Gruppe des Heimatvereins den Platz, das Denkmal und die Beete unter der Ulme. Um den Mitgliedern des Heimatvereins etwas Arbeitserleichterung zu verschaffen, soll das Beet durch die Stadt Monschau jetzt vorsichtig umgestaltet werden. Bei einem gemeinsamen Ortstermin zwischen der unteren Naturschutzbehörde, dem Gutachter sowie der Stadt Monschau und dem Ortsvorsteher wurde genau besprochen, wie das vonstattengehen kann, ohne der Bergulme weiteren Schaden zuzufügen.

Neben dem altehrwürdigen Baum will die Stadt Monschau auch jetzt noch eine junge Ulme pflanzen, die aus dem Saatgut der alten Bergulme gezogen wurde. Die Biologische Station StädteRegion Aachen e.V. hat schon 2020 Samen der Bergulme gesichert und ausgesät. So konnte das Erbgut des Naturdenkmals erhalten werden und die Ulme kann nun dauerhaft in ihren „Kindern“ weiterleben.


(Foto: Noch ist die Bergulme in Rohren in einem traurigen Zustand. Dennoch sieht man am Stamm schon deutlich die frischen Triebe, die bald schon eine neue, kleinere Krone bilden könnten.)