Pleyer Pappel: Starker Rückschnitt nötig

© Iris Heinrichs

Die über 200 Jahre alte Schwarzpappel in Würselen-Pley muss bis auf ein Grundgerüst zurückgeschnitten werden.

Denn die Trockenheit der letzten Jahre hat dem Naturdenkmal extrem zugesetzt, teilt die StädteRegion Aachen mit. Unter dem Baum liegt abgefallene Rinde und die Baumkrone ist stark reduziert, sie weist kaum noch Blätter auf.

Trotz intensiver Vitalisierungsmaßnahmen stirbt das mehr als 200 Jahre alte Naturdenkmal immer mehr ab, deswegen wird der starke Rückschnitt jetzt unvermeidlich.

Schon vor zwei Jahren hat ein von der Unteren Naturschutzbehörde der StädteRegion beauftragter Gutachter an dem Baum schwere Schäden festgestellt.

Die leichte Brüchigkeit des Holzes ist bei einer Pappel besonders problematisch. In einem Wald könnte man einen solchen Baum sich selbst überlassen, zumal besonders die Zersetzungsprozesse eines alten Baumes ökologisch sehr wertvoll sind. Im Siedlungsgebiet muss aber die Verkehrssicherheit der Pappel oberste Priorität haben, damit nicht bei starkem Wind morsche Äste herunterfallen und die im schlimmsten Fall Menschen verletzen.

Eine vollständige Entfernung der Schwarzpappel kommt für die Untere Naturschutzbehörde und auch für die Stadtverwaltung Würselen bisher aber nicht in Betracht. Letztendlich werde zwar nur ein Grundgerüst der Pappel stehen bleiben, aber es stecke immer noch Leben in dem alten Baum, heißt es.

Außerdem ist die Pleyer Pappel ein Musterbeispiel dafür, wie wichtig ein solches Naturdenkmal für die Menschen vor Ort sein kann. So klingeln bei jeder Pflegemaßnahme die Telefone bei der Stadtverwaltung, weil die Menschen genau wissen wollen, was mit dem alten Baum passiert.

Nach Unterlagen der Stadt Würselen soll die Pappel im Jahr 1800 gepflanzt worden sein. Sie steht direkt neben der Kapelle in Pley.

Demnächst soll für die Pleyer Pappel auch eine Tafel gefertigt werden, die an die Geschichte und Geschichten des Baumes erinnert und darstellt, warum die Pappel auch dann noch wertvoll ist, wenn ihre imposante Ausmaße Vergangenheit sind.

Wer also alte Fotos und Geschichten rund um die Pappel erlebt und verwahrt hat, soll sich bitte bei der Unteren Naturschutzbehörde melden. Dem Vernehmen nach existiert auch eine alte Postkarte mit der Pappel als Motiv.

Iris Heinrichs von der Unteren Naturschutzbehörde freut sich über Fotos und Geschichten zur Pleyer Schwarzpappel (Telefon: 0241-51987072, E-Mail: iris.heinrichs@staedteregion-aachen.de).