SPIEGEL: Grünenthals "Tramadol" ist gefährlich
Veröffentlicht: Donnerstag, 20.03.2025 11:34

Das Schmerzmittel "Tramadol" des Aachener Pharmakonzerns Grünenthal ist gefährlicher als allgemein angenommen, berichtet der SPIEGEL am Donnerstag.
In dem Zusammenhang kritisiert das Magazin, dass die deutschen Behörden wenig durchsetzungsstark gegenüber Pharmakonzernen sind.
Demnach macht "Tramadol" schnell abhängig, fällt aber nicht unter das Betäubungsmittelgesetz. Es werde oft verschrieben und missbraucht, besonders von Jugendlichen. Ein junger Mann sei auch schon an einer Überdosis gestorben.
Während andere Länder strengere Regeln für Tramadol hätten, bleibe es in Deutschland leicht zugänglich, so der SPIEGEL. Eine strengere Regulierung könnte Patienten besser schützen.
Grünenthal ist das Unternehmen, das man in Deutschland mit dem Contergan-Slandal in Zusammenhang bringt. Damals ging es um den Wirkstoff Thalidomid des 1957 als Schlafmittel rezeptfrei erhältlichen Beruhigungsmittels Contergan. Das Mittel wurde 1961 aus dem Verkehr genommen, als sich herausstellte, dass es bei Schwangeren zu schwersten Behinderungen des Fötus und zu Totgeburten führte. Heute ist Grünenthal laut SPIEGEL einer der führenden Schmerzmittelproduzenten der Welt. Das Vermögen der Gründerfamilie Wirtz wird auf rund 1,2 Milliarden Euro geschätzt.
