Süßwarenindustrie: 2. Warnstreikwelle ab Donnerstagabend

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In der NRW-Süßwarenindustrie spitzt sich der Tarifstreit zu.

Am Donnerstag und Freitag läuft die 2. Warnstreikwelle der Gewerkschaft NGG mit einer Großdemo am Freitag in Aachen.

Ab 22 Uhr am Donnerstagabend streiken die Kollegen bei Lindt in Aachen, beim Waffel-Produzenten A&W-Feinbackwaren in Eschweiler, beim Lidl-Eis-Produzenten Bon Gelati in Übach-Palenberg und beim Snack-Hersteller Solent in Übach-Palenberg. Freitagfrüh legen dann auch die Mitarbeiter von Lambertz in Aachen und vom Lidl-Eis-Produzenten Bon Gelati in Waldfeucht die Arbeit nieder. Damit treten alles in allem hier bei uns rund 2.000 Beschäftigte für 24 Stunden in einen Warnstreik. Insgesamt arbeiten in der NRW-Süßwarenindustrie rund 17.000 Menschen.

Am Freitagvormittag um 10 Uhr treffen sich die Streikenden auf dem Aachener Bendplatz zu einer zentralen Protestkundgebung, die bis etwa 12 Uhr gehen soll. Gegen 11 Uhr fahren viele Protestierende weiter nach Bonn, um dort bei Haribo Druck auf einen weiteren Süßwaren-Giganten auszuüben.

Laut der Gewerkschaft geht es bei der zweiten Warnstreikwelle jetzt "deutlich härter zur Sache": "Es werden diesmal mehr als doppelt so viele Beschäftigte die Arbeit niederlegen“, sagt Tim Lösch von der NGG Aachen.

„Bei den bestreikten Unternehmen wird keine Schokolade, keine Praline, keine Printe, kein Keks, kein Eis und kein Snack mehr vom Band laufen“, kündigt Lösch an. Die NGG ziehe „alle Register“, um den Arbeitgebern ein klares Signal zu geben. Die Beschäftigten der Süßwarenindustrie seien nämlich stinksauer, die Stimmung in den Produktionshallen sei so mies wie noch nie.


(Die Fotos sind vom letzten Protest der NRW-Süßwarenindustrie auf dem Aachener Bendplatz am 24.7. d.J.)

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In den Betrieben herrsche „auf breiter Front Frust“ darüber, dass die Arbeitgeber bei den laufenden Tarifverhandlungen „extrem auf die Lohnbremse treten“. Auch bei der zweiten Verhandlungsrunde hätten sich die NRW-Vertreter vom Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI) „völlig zugeknöpft gezeigt“.

Bisher hat es zwei ergebnislose Tarifverhandlungen gegeben, zuletzt am 4.9.2024. Die NGG fordert eine Lohnerhöhung von 9,9 Prozent, aber um mindestens 360 Euro. Dazu pocht die Gewerkschaft auf eine Erhöhung der Ausbildungsvergütung um 190 Euro.

Die Arbeitgeber haben zuletzt 2,8 % mehr Lohn für 2024 und 2,2 % für 2025 angeboten - bei einer Laufzeit von 24 Monaten.

„Damit lassen sich die Löcher, die die Inflation in die Lohntüten der Beschäftigten gerissen hat und noch reißen wird, absolut nicht stopfen. Die Beschäftigten sollen munter Schokolade, Printen und andere ‚leckere Kalorien‘ produzieren. Die Arbeitgeber verordnen ihnen dafür aber eine krasse Lohn-Diät. Das funktioniert so nicht“, so Lösch weiter.

Anfang Oktober (Montag, 7. Oktober) treffen sich Gewerkschaft und Arbeitgeber zur dritten und entscheidenden Verhandlungsrunde.

„Da geht es um alles: hopp oder top. Entweder machen die Süßwarenproduzenten einen gewaltigen Lohnschritt nach vorne – oder in Aachen läuft bald für längere Zeit keine Printe und keine Tafel Schokolade mehr vom Band, droht die NGG.

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