Süßwarenindustrie: Streiks bei Lambertz, Lindt und Co.

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In der Süßwarenindustrie NRWs bahnt sich ein Tarifstreit an, deswegen ruft die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) für Mittwoch (24.7.24) zu Warnstreiks und zur Teilnahme an einer NRW-Großdemo in Aachen auf.

Die Warnstreiks laufen bei den Aachener Süßwarenherstellern Lindt und Lambertz, beim Lidl-Eis-Produzenten Bon Gelati in Waldfeucht und Übach-Palenberg, beim Schokoladen- und Snack-Hersteller Solent in Übach-Palenberg und beim Waffel-Produzenten A&W-Feinbackwaren aus Eschweiler.

„Bei diesen Unternehmen in der Aachener Region stehen die Produktionsbänder am Mittwoch still. Es wird keine Schokolade, keine Praline, keine Printe, kein Keks, kein Eis und kein Snack mehr vom Band laufen“, sagt Tim Lösch von der NGG Aachen.

Außerdem werden über 1.000 Beschäftigte zu einer Demo durch Aachens Zentrum mit dem Motto "Saurer Süß-Protest NRW“ erwartet.

Vor der Demo läuft am Aachener Bendplatz zwischen etwa 15 Uhr und 16:30 Uhr eine Großkundgebung auf dem Bendplatz. Dabei wollen Beschäftigte auch eine „9,9“ formieren - um ihrer Lohn-Forderung auch symbolisch Ausdruck zu verleihen. Nach der Demo folgt noch eine Abschluss-Kundgebung auf dem Bendplatz.

Die Gewerkschaft NGG fordert aktuell ein Lohn-Plus von 9,9 Prozent, mindestens aber 360 Euro mehr pro Monat. Für die Azubis der Süßwarenproduzenten sind monatlich zusätzlich 190 Euro je Ausbildungsjahr das Ziel.

Die Arbeitgeber hätten am Verhandlungstisch „kein brauchbares Angebot gemacht“, teilt die Gewerkschaft mit. Die erste Runde der Lohn-Tarifverhandlungen sei ein „reines Placebo-Treffen“ gewesen und habe „quasi nichts gebracht“.

„Die Arbeitgeber brachten lediglich vage eine Erhöhung oberhalb der Inflation ins Spiel, wobei Teile davon wiederum in die Altersvorsorge fließen sollen. Konkret kam da aber nichts“, so Lösch zur Verhandlungsrunde mit dem Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI).

Sollte es bei der nächsten Verhandlungsrunde ab 3. September keine spürbaren Fortschritte geben, will die NGG die Warnstreiks ausweiten.