Was passiert mit den Castor-Behältern aus Jülich?
Veröffentlicht: Mittwoch, 12.02.2025 06:57

Im Wirtschaftsausschuss des NRW-Landtags in Düsseldorf geht es am Mittwoch mal wieder um die Jülicher Castoren. In der Sitzung von 10 bis 13 Uhr bespricht der Ausschuss u.a. einen mündlichen Bericht der Landesregierung zu „Transport und Lagerung von Castor-THTR/AVR-Behältern und Urananreicherung“.
Die deutschen Anti-Atomkraft-Initiativen wie das Jülicher Aktionsbündnis "Stop Westcastor" erwarten dabei von der Landesregierung klare Aussagen zur Zukunft der Atommülllagerung. Sie fordern weiterhin, dass die 152 Castor-Behälter mit den rund 300.000 hochradioaktiven Brennelementkugeln aus dem Forschungszentrum Jülich auch künftig in Jülich gelagert werden.
Dazu brauche man jetzt eine befristete Duldung für das existierende Zwischenlager, eine Rücknahme der Räumungsanordnung und zeitgleich den Bau eines neuen, zeitgemäßen Zwischenlagers. Das soll dann so lange genutzt werden, bis gegen Ende des Jahrhunderts eventuell ein bundesweites Endlager gefunden ist.
Die Ausschusssitzung kann auch im Internet live gestreamt werden
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„Wir fordern weiterhin ganz klar, dass die 152 Castor-Behälter mit den rund 300 000 hochradioaktiven Brennelementkugeln aus dem Forschungszentrum Jülich auch zukünftig in Jülich gelagert werden, denn hier ist der Atommüll auch entstanden. Dazu braucht es jetzt eine befristete Duldung für das existierende Zwischenlager, eine Rücknahme der Räumungsanordnung sowie zeitgleich den Bau eines neuen, zeitgemäßen Zwischenlagers, bis gegen Ende des Jahrhunderts eventuell ein bundesweites Endlager gefunden ist“, erklärt Marita Boslar vom Aktionsbündnis „Stop Westcastor“ aus Jülich.
„152 Schwertransporte mit hochradioaktivem Material aus Jülich über die ohnehin stark belasteten Autobahnen in NRW nach Ahaus würden ein erhebliches zusätzliches Sicherheitsrisiko bedeuten. Zudem ist die Lagerhalle in Ahaus − zusammen mit der in Gorleben − gegenüber allen in Deutschland später genehmigten Zwischenlagern diejenige mit den geringsten Sicherheitsstandards. Erst vor wenigen Jahren mussten im Dachbereich wegen statischer Probleme dauerhafte Stützmaßnahmen ergriffen werden. Für die absehbar notwendige Langzeitlagerung ist diese Halle, die nur eine Genehmigung bis 2036 hat, nicht geeignet. Die verkündete Zielsetzung der NRW-Landesregierung, den Atommüll aus Jülich vor Ort zu belassen und nicht nach Ahaus zu transportieren, muss jetzt mit Nachdruck umgesetzt werden“, ergänzt Hartmut Liebermann von der BI „Kein Atommüll in Ahaus“.
Ihre Kritik an den Atomstandorten in NRW wollen die Verbände und Initiativen auf einer Demo am Samstag, 15. Februar, in Ahaus deutlich machen und dabei ein klares, langfristig sicherheitsorientiertes Handeln von der Landes- und der zukünftigen Bundesregierung einfordern. Das gehe nur mit einer konsequenten Energiewende, einem vollständigen Atomausstieg und einem neuen Konzept zur Vermeidung von Atommülltransporten.